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Blottr-Idee – Blogger meets Flattr

Wer phphatesme eine Weile verfolgt hat, weiß, dass ich gerne mal über mögliche Projekte philosophiert habe. Projektwerkstatt habe ich dies genannt und wie ihr vielleicht gerade im Moment merkt, werde ich diese Tradition weiterführen. Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich zu viele „gute“ Ideen habe, zumindest für die wenige Zeit, die ich habe. Aus dem Grund habe ich mich dazu entschieden die Ideen einfach hier zu veröffentlichen. Wäre ja doof, wenn sie irgendwann mal mit mir sterben.

Wie ihr alle wisst, blogge ich. Und ich blogge gerne. Was aber noch ganz cool wäre, ist, wenn man mit dem Bloggen auch Geld verdienen könnte. Das klappt bisher nämlich nicht so gut. Weder bei mir, noch bei den meisten anderen.

geld

Ich hatte ja mal ganz große Stücke auf Flattr gehalten. Für alle, die es nicht kennen: Flattr ist ein Plugin, das man auf seiner Webseite einbaut um Mikro-Spenden zu vergeben. Jedes User bei Flattr kann einen bestimmten Geldwert pro Monat angeben, den er spenden will. Dieser Betrag wird dann am Ende des Monats auf alle Seiten aufgeteilt, die geflattert wurden. Die Idee ist toll und auch sehr einfach. Und eine Zeit lang wurde es auch wirklich ordentlich genutzt. Dummerweise ist die Zeit jetzt vorbei. Ich wurde lange nicht mehr geflattert und ich glaube anderen geht es ähnlich.

Eine Zeit lang hatte ich also das Gefühl, dass ich mir wirklich ein wenig Taschengeld dazuverdienen könnte. Pustekuchen. Kurzer Moment. Einige Blogs gehen jetzt dazu über ihre Inhalte kostenpflichtig zu machen. Wäre auch eine Idee. Ich glaube es würden sicher einige hier machen, aber eben nicht viele. Und dann habe ich vielleicht 100 EUR im Monat aber keine Leser mehr. Dann doch lieber viele Leser und keine EUR. Mein Ego schreibt ja auch mit.

Meine Idee ist es jetzt, die zwei Ansätze zu kombinieren. Ich würde gerne ein Bloggerportal wie wordpress.com oder blogger.com bauen. Darauf sollten sich ganz viele Blogs anmelden. Statt jetzt für jeden einzelnen Blog zu zahlen kostet das Lesen auf dem Portal 10 EUR im Monat (oder X EUR). Damit sind alle Beiträge auf allen Blogs frei. Am Ende des Monats werden dann die 10 EUR auf die gelesenen Artikel aufgeteilt. Meiner Hoffnung nach ist somit die Einstiegshürde geringer. Auf einmal ist das Risiko minimiert, da man für seine 10 EUR mehr als einen Blog zum Lesen gewinnt. Trotzdem wird man den Hauptfokus auf seinen Lieblingsblog setzen. Ich gehe mal von aus, dass mit zumindest 5 von den 10 Euro beim Blogger ankommen. Und wir werden alle doch wieder reich. Besonders ich, da ich 30% von den 10 EUR bekomme.

Traditionell dürft ihr jetzt in den Kommentaren die Idee verreißen. Viel Spaß damit.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

8 Comments

  1. Und wie kommen die Suchmaschinen an den Inhalt um ihn zu indizieren? Und wie hoch wird dein Aufwand sein, um das ganze Geld steuerrechtlich korrekt auf die einzelnen Blogs umzuverteilen?
    Modelle wie Flatr sind toll, nur die Einsicht der Leser, dass die Zusammenstellung von hochwertigen Inhalten Zeit kostet fehlt. Schreib doch lieber eine Erweiterung für dein Blog, das die redaktionell aufgewandte Zeit pro Artikel anzeigt.

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  2. Juhu, noch eine Paywall!!! 😉

    Ich stimme zu, dass es ein Finanzierungsproblem gibt, wenn es um echten Journalismus geht. Blogs können dazu zählen. Momentan kriegt man ja einen Haufen minderwertiger Informationen, die untereinander abgeschrieben werden, die Perlen muss man sich mühsam suchen.

    Flattr ist ein netter Ansatz, leider aber nicht ausreichend. Wobei es zumindest bei netzpolitik.org in die richtige Richtung geht. Richtig funktionieren scheint das aber nur auf großen, hoch-frequentierten Blogs. Allerdings – bei netzpolitik.org ist das auch weniger Hobby, als tatsächliche Arbeit.

    Vielleicht sollte man sich fragen, was man will. Wenn ich mein Blog als Hobby betreibe, möchte oder muss er sich refinanzieren? Es gibt Hobbies, da möchte man zumindest nich zu viel ausgeben und hat Chancen etwas einzunehmen (Musik, Brauen), bei anderen wirds aber immer ein Verlustgeschäft sein (Vereinsport, Unterhaltung). Muss man auch wirklich alles kommerzialisieren?

    Paywalls sind meines Erachtens keine Lösung, funktionieren tun sie offenbar auch nicht. Milder und besser ist der Ansatz der Paywahl, wie sie bei der taz und neuerdings bei netzpolitik.org zum Einsatz kommt. Persönlich würde ich für eine Eintrittsbarriere nicht zahlen. Ohne belastbares Material zu haben schwant mit das auch bei den meisten anderen Leuten der Fall zu sein.

    Es geht nicht um eine Kostenloskultur, sondern gegen eine Kommerzialiserungskultur.

    Es ist definitv legitim, Leser anzuhalten sich für die den Dienst zu revanchieren. Sobald man aber ein Mittel finden möchte, das skaliert, wird es in qualitativ schlechten Erzeugnissen enden. Die Liebe steckt im Detail und ohne Aufwand kommt man da zu nix. Insbesondere bei einem Hobby-Projekt ist das angemesssen.

    Da würde ich eher andere Wege gehen und Blogs eher crowdfundingmäßig ausschreiben. Das eignet sich sicherlich eher für Themen, die mehr Denkarbeit oder Recherche erforden, als für Sachen die man einfach mal aus der Hand schüttelt. Für letzteres muss ich aber nicht zahlen, dass kann ich genaus gut alleine 😉 Natürlich skaliert das nicht (und das ist gut so), schwierig kann es werden die Kampagne zu kommunizieren (das ist weniger gut).

    Letztendlich musst du ein Ziel haben, was dein Blog und deine Aktivität sein soll. Dann suchst du dir deinen Weg dahin. Es wird aber nicht Geld regnen und niemand setzs sich in einen Walled(/t) Garden.

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  3. Aus der Sicht der Blogger ist das sicherlich ein sinnvolles System, doch wenn ich mich jetzt mal auf dem Blogmarkt umschaue, dann sind es gefühlte 90% die man einfach nicht lesen kann.
    Und dafür Geld zu bezahlen ist für den Leser sehr sehr schlecht.

    Von einem PayBlog erwarte ich sehr sehr hohe Qualität und eine Bereicherung für meinen Wissensschatz. Und ohne das es sich jetzt Böse anhört, aber es leider nicht so oft, dass ich ein Blog lese und dieser mir dieses bietet.

    Ich lese deinen Blog gerne und gönne dir persönlich jeden Cent den du damit mehr verdienen kannst. Aber ob jeder Artikel es wert ist dafür zu bezahlen, das sehe ich nicht so. Klar ist es deine Zeit die du dafür aufwendest. Aber um ein Vorschlag zu machen, handle das doch auf Basis von Pro und Lite Artikeln.

    Wenn du meinst ein Artikel ist es wert, dass Leute dafür zahlen, dann fordere einen gewissen Geldbetrag. Auch könnte man über Merchandising nachdenken. Dafür wäre ich eher bereit Geld zu zahlen.

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    • Und im Rahmen des Projektes wird es wahrscheinlich so enden, dass die „großen“ das System verlassen werden, da sie einen höheren absatz sehen könnten, wenn die großen unter sich bleiben. Und diese Idee wahrscheinlich adaptieren werden.

      Dann würde es in dem Blottr nur noch kleinere Blogs geben, die hoffen das große Geld zu verdienen und damit wäre das Portal für viele uninteressant. Und die kleineren Blogs werden ihre Leser verlieren.

      Das ist nur mal ein Endscenario – welches mMn eintreten könnte. Es könnte ein Hype-Project sein – kurze Zeit würde es echt gut laufen – aber dann wird es genauso schnell verschwinden.

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  4. Bevor die Idee aufkommt, dass ich unbedingt reich werden will mit meinem Blog: das will ich nicht. Ich fand den Ansatz nur nett und wollte ihn teilen.

    Als ich mein Buch rausgebracht habe, wusste ich auch, dass es mir direkt kein Geld einbringen wird. Trotzdem war es ein Gewinn. An vielen Stellen auch finanziell, da man auf Konferenzen eingeladen wird, die nächste Gehaltserhöhung vielleicht früher kommt, die Beförderung durchgewunken wurde …

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  5. Mein Tipp: Die Idee einfach wieder begraben. Mit Bloggen sollte man kein Geld verdienen. Sobald Geld im Spiel ist, wird der Inhalt so gut wie immer Mist.

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  6. Vielleicht wird die Wahrnehmung einfach nur eine andere, wenn man Geld dafür bezahlt. -Das kann ich so für mich persönlich gesehen vollkommen bestätigen, auch wenn gleich das bei mir eher indirekt als direkt passiert ist.

    Obgleich ich nun wieder auf dem Weg zurück bin, also diese eigentlich für mich falsche Wahrnehmung zu revidieren, oder besser noch als das, anzupassen.

    Ich startete einst mit dem Bloggen weil ich was zu sagen hatte und im „offline Leben“ oft bemerkte, das Andere dazu auch was zu sagen hatten. Also schuf ich online meinen ersten Blog, welcher nicht mehr existiert. Mit den Jahren kam beständig neue Erfahrung hinzu und irgendwann auch manches „Angebot“ von irgendwelchen „SEO-Firmen“ und dergleichen.

    Also ging ich mit der Idee schwanger, das ich mit dem einstig als Hobby angefangen „Projekt“ durchaus etwas dazuverdienen könnte, wenn ich denn nur wollen würde. Zudem dann auch noch beide Augen zudrücken, für den ganzen Scheiss an Texten den so mancher 08/15-SEO da einem bezahlen will.

    Verändert hat das ganze meine Wahrnehmung nun mit den Jahren in so fern, das ich 2013 meine schwerste Krise damit erlebte, WARUM ich überhaupt (noch) Blogge und WAS mir das überhaupt bringt. Eben das Geld und die schlichte „Möglichkeit“ selbiges verdienen zu können mit meinem Blog, hatte meine Wahrnehmung so stark und schleichend verändert das ich dass Bloggen an sich für mich in Frage stellte.

    Schlussendlich hat mich mein Lebensmotto wieder auf meinen ursprünglichen Weg bezüglich des Bloggen zurück geführt. Der Weg ist das Ziel! Nicht das Geld, was ich damit eventuell verdienen kann, auch wenn gleich es heißt „Wenn du liebst was du tust, wirst du nie wieder arbeiten müssen“!

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