Interview mit Nils Langner – Teil 1

Ich hatte es ja bereits versprochen und heute werde ich es auch wahr machen. Ich werde mich einfach selbst interviewen. Meine Fragen hatte ich ja bereits schon geposted, deswegen werde ich auch einfach einfangen.

Stell dich doch einfach erstmal mit ein paar Worten vor:

Ich tue jetzt einfach mal so, als ob niemand von euch jemals einen Text von mir gelesen hätte. Also mein Name ist Nils Langner und ich arbeite als Teamleiter der Intranetabteilung eines großen Multimedia-Unternehmens (ja wir haben auch ein Brennprogramm). Ich bin auch die Person, die es sich zur Aufgabe gemacht hat jeden Tag einen mehr oder weniger sinnvollen oder hochwertigen Text zum Thema PHP zu schreiben.

Ich habe meinen Abschluss an der Universität Freiburg im Fach Informatik gemacht, war danach in diversen kleineren Firmen tätig bevor ich dann zu meinem jetzigen Arbeitgeber wechselte.

Seit wann programmierst du PHP?

Oje irgendwie muss ich jetzt raten. Ich schätze mal seit ca. 8 Jahren, also noch vor meinem Studium. Und ich bin auch echt froh, dass ich es geschafft habe mir die Grundzüge der Softwareentwicklung selbst beigebracht habe, denn an der Uni lernt man so etwas nicht wirklich. Wenn ich ehrlich bin hat mich damals auch das ganze Softwaretechnik Zeugs gar nicht interessiert. Vor kurzem habe ich mir mal meine Unterlagen wieder angeschaut und was soll ich sagen, jetzt würde ich das Fach echt verschlingen. Ich hoffe, dass man das auch ein wenig merkt.

Das schlimme ist, wenn ich meinen Source Code von vor X Jahren anschaue, dann sehe ich genau die Fehler, die ich hier so ankreide. Deswegen muss ich mich auch manchmal zügeln.

Wann hast du dich das letzte mal richtig über PHP aufgeregt?

Ich glaube hier muss ich nicht mehr so viel schreiben. Eigentlich könnte ich diese Frage jeden Tag und immer mit einer neuen Antwort beantworten. Aber wenn ich jetzt den Höhepunkt der letzten Tage skizzieren sollte, dann wäre es ganz klar das Problem beim Refactoring. Oder war es vielleicht doch das Typehinting Verhalten? Um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht mehr. Irgendwann habe ich mal einen Satz von einem Mediziner über Schmerz gehört, er meinte ganz einfach: „Das gute an Schmerz ist, dass man ihn schnell vergisst“. Und vielleicht ist das auch der Grund, warum ich jeden Morgen aufstehe um ein wenig Source Code zu schreiben.

Welche Fragen würdest du in einem Bewerbungsgespräch stellen?

So ein Zufall, diese tollen Fragen sind ja echt für mich gemacht. Also Leute, die sich bei mir vorstellen würden, müssten einiges über Objektorientierung wissen, ein paar Entwurfsmuster können, die alltäglichen Werkzeuge, wie UML beherrschen, ein wenig SQL wäre auch nicht verkehrt. Aber Hauptaugenmerk lege ich immer noch auf die Softskills. Ich glaube, das man den meisten intelligenten Menschen das Programmieren merh oder weniger beibringen kann, an Softskills hapert es aber leider viel zu oft. Was bringt mir der beste Programmierer, wenn er nicht im Team arbeiten kann oder immer genervt zur Arbeit kommt.

Was würdest du an PHP ändern, wenn du könntest?

Ich glaube ich würde gar nicht so viel an der Sprache ändern, viele der Dinge, die ich dort bemängle haben vielleicht doch hier ihre Daseinsberechtigung und sei es nur aus dem Grund, dass sie abwärtkompatibel sein sollen. Vielmehr würde ich mich der Communty widmen. Ich weiß, kein leichtes Vorhaben aber einen Versuch wert. Und das ist ja auch genau das, was ich versuche mit diesem Blog zu erreichen. Wenn ich die Macht darüber hätte, würde ich mir Zend, IBM, php.net und andere große Firmen, die PHP einsetzen schnappen und mit ihnen den PHP Community Process auf die Beine stellen. Hier würde man sich um Standards und Standard Interfaces und Klassen kümmern. So wie es aussieht werde ich aber auch ohne die Großen, dieses Vorhaben starten.

Mir ist gerade aufgefallen, dass mein Interview so langsam ziemlich lange wird, deswegen habe ich mich spontan dazu entschieden, einen Zweiteiler draus zu machen und morgen ein wenig weiter zu plaudern.