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Bewerbungsgespräche – Drei Schritte zum Erfolg

Wahrscheinlich saßen wir alle schon mal im Anzug in einer Firma, die wir noch nicht oder kaum kannten. Wir waren nervös, aber wollten den Job. Tja Bewerbungsgespräch eben. Wir sind alle durch die Hölle gegangen. Heute möchte ich aber eine Idee für die andere Seite des Tisches ansprechen.

Es gibt ja nicht nur die Leute, die sich bewerben, es gibt Teamleiter, die ein neues Mitglied für ihre Mannschaft suchen. Ich habe es so kennengelernt, dass man als Entwickler erstmal seine Zeugnisse und die Bewerbung hinschickt. Dann wird man eingeladen oder auch nicht. Als ich damals bei Nero noch auf der suchenden Seite des Tisches saß, hatten wir nicht nur diese zwei Schritte im Bewerbungsprozess. Wir hatten einen dritten. Dabei haben wir uns die Zeugnisse natürlich angeschaut, wir haben aber nicht sofort eingeladen, sondern haben erst mal ein Stück Source-Code angefordert.

In PHP gibt es einige Programmierer, die glauben sie könnten programmieren. Können sie aber nicht. Und es gibt Softwareentwickler, die wirklich enterprisefähige Applikationen zusammenbauen können. In den meisten Fällen erkannt man zu welcher Art ein Programmierer gehört, sobald man ein paar Zeilen seines Quellcodes gesehen hat. Jetzt könnte man aber so frech sein und Code einreichen, den man gar nicht selbst geschrieben hat. Das macht nichts, oft reicht es ja, dass der Entwickler weiß, wie guter Code aussieht. Wenn einem gefällt, was man sieht, dann wird eine Einladung ausgesprochen, wenn nicht, dann eben nicht.

Großer Vorteil daran sind die Kosten. Bewerber einladen und sich ein paar Stunden um sie zu kümmern kann schon einiges an Geld verschlingen. Ich muss ja schließlich Anreise bezahlen, so will es das Gesetz (naja außer ich gebe es explizit an, dass ich nicht zahle).

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

28 Comments

  1. Find ich auch sehr interessant. Ich stelle es mir schwierig vor, zu entscheiden, was man denn jetzt anfordern soll. Mal angenommen, man sucht einen typischen PHP-Programmierer, der halt auch HTML, CSS und auch ein JS-Framework beherrschen sollte. Was fordert man denn dann von dem ab?

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  2. Die Frage ist dabei aber WAS man sucht. Auf diese Weise kann man sicherlich gute Senior-Programmierer finden. Wenn man jedoch allgemein Entwickler sucht (und dabei melden sich dann sehr viele Junior-Entwickler), dann muss man schon etwas mehr auf den Lebenslauf, die Hobbies und seine Softskills schauen. Eben wie er so ins Team passen würde.

    Wir suchen danach aus, wen wir einladen und haben am Ende noch einen kleinen PHP Test in welchem wir dann sehen was derjenige wirklich drauf hat. Wobei der Test bisher fast immer das Gefühl aus dem Gespräch betätigt hat.

    Die Frage ist also eher wen und wieviele Entwickler man sucht.

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  3. Hmm den Sinn oder Unsinn dieses Artikels, hab ich gerade mal nicht verstanden, der rote Faden hat mir irgendwie gefehlt… aber gut… Was mir aber direkt sauer aufgestoßen war, war folgender Satz: „In PHP gibt es einige Programmierer, die glauben sie könnten programmieren. Können sie aber nicht.“ Woran will man das fest machen? An 30 Minuten IT-Gefasel? Sowas kann man sich auch aneignen, dazu muss ich mich nur drei Tage lang mal so zwei Stunden in einschlägigen Foren, Blogs oder sonst was rumtreiben (ich überspitz das Ganze mal nen bisschen). Und denn soll ein „guter Programmierer“ auch noch damit durchkommen, wenn er weiß wie guter Code auszusehen hat? Denn hol ich mir ihn oder sie doch lieber mal zwei drei Tage her und schau, was dabei so rum kommt, da kann man schon eher mal was von der „Qualität“ des Bewerbers erfahren…

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  4. @Stefan
    „Denn hol ich mir ihn oder sie doch lieber mal zwei drei Tage her und schau, was dabei so rum kommt, da kann man schon eher mal was von der “Qualität” des Bewerbers erfahren…“

    Du bezahlst also 2, 3 Entwickler für mehrere Tage? Und woran setzt du die (Stichwort Firmengeheimnis)?

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  5. @Stefan: Ich glaube für eine erste Auswahl ist das ausreichend. Wenn sich jemand wirklich drei Tage intensiv mit einem Thema beschäftigt, um den Job zu bekommen und auch wirklich versteht, was er da gelernt hat, dann schätze ich mal, dass er es auch verdient hat eingeladen zu werden.
    Natürlich würde ich auch lieber alle, die laut ihrer Bewerbung gut sind, 3 Tage arbeiten lassen. Aber wie Christoph schon gesagt hat. Wer zahlt das? Das heißt nicht, dass ich einen, der den ersten Filter überstanden hat nicht weiter Testen würde.

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  6. @Christoph, @Nils – Hmm also ich weiß nicht, warum ich bei Informatikern immer gleich ins Portemonnaie greifen soll? Unbezahlte Praktikas über einen (relativ) kurzen Zeitraum sind in anderen Branchen total üblich. Was spricht denn bei Entwicklern oder Grafikern oder was weiß ich dagegen? Klar kostet das auch Geld (sie oder er soll ja auch zum Arbeitsplatz kommen usw.), aber ich verbrenne sicher nicht so viel Kohle als wenn ich mir da nen Blender hinsetze und der nur gut reden konnte, aber das gar nicht umsetzen kann, was er da erzählt hat. Und dem Blender musst du früher oder später auch ne NDA unterschreiben lassen…, weil der könnte ja auch die Firmeninterna lukrativ beim Mitbewerber verscherbeln… 😉

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  7. Dieses Verfahren ist glaub ich inzwischen normal.
    Wir suchen auf diese Weise auch schon die besseren raus, die man einladen kann.
    Und sehr schnell sieht man tatsächlich an Code, was einer kann oder auch nicht.
    Stichworte hier (vor allem im Bezug auf Enterprise-taugliche Programmierung):
    – OOP
    – SQL-Injections
    – POST/GET und das REQUEST

    Allerdings gehen wir dann noch weiter, denn der eingeladene darf sich dann, sofern wir ihn als Senior-Entwickler suchen, auch noch einer technischen Befragung unterziehen, in der die Grundlagen der Enterprise-Entwicklung auch mal abgefragt werden (PHP-Grundlagen, SQL, aber dann auch Patterns usw.)

    Und erst dann kommt es auch zur Probearbeit.

    Dieses Verfahren sichert meistens ab, dass am Ende Entwickler einen Arbeitsvertrag in den Händen halten, wo wir uns auch sicher sein können, dass es funktioniert.

    Und ich muss Nils hier leider zustimmen, es gibt sehr viele, die nicht programmieren können. Es gibt sehr viel Spreu.

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  8. Na ja, ich persönlich finde Probearbeit extrem nervig. 4 Bewerbungen: der erste fordert ein Codebeispiel, der zweite schickt ein Probeprojekt, der dritte einen Fragebogen, beim vierten soll man 1 Tag Probearbeiten … vor allem das letztere macht die Bewerbungen extrem zeitaufwendig.

    Vor allem, wie soll man das dem alten Chef erklären? Obendrein, wenn der Bewerbungstermin dann vielleicht auch noch verschoben wird. Man kann als Bewerber doch nicht andauernd einen dringenden ganztägigen Arzttermin vortäuschen, oder dauernd irgendwelche unpünktlichen Handwerker erwarten. Mal ganz zu schweigen davon, dass das nicht fair ist der Firma und den Kollegen gegenüber.

    Codebeispiele schicken finde ich hingegen okay. Die kann man wenigstens wiederverwenden. Aussagekräftig genug ist das allemal. Oder einen Einstellungstest machen – auch in Ordnung.

    Probearbeiten dagegen finde ich unnütz. Es steht doch sowieso niemand daneben und kontrolliert was der Bewerber macht oder gibt Anleitung. Der Bewerber wird an einen Rechner gesetzt und allein gelassen.
    Ein ordentlicher Einstellungstest hätte den gleichen Effekt bei weniger Zeitaufwand und wäre für alle Beteiligten deutlich angenehmer.

    Reply
  9. Ich finds recht aufschlussreich sich gemeinsam mit einem Bewerber an ein, zwei kurze Beispiele zu setzen, um gemeinsam die Lösungsansätze durchzugehen, wo schon einiges an Code vorhanden ist.
    War damals ein XP-Team für das wir noch eine(n) MitarbeiterIn suchten.

    Zeigt ein bissl auf, ob sich die Person in vorhandenen Code einlesen kann, nicht nur technisch was drauf hat, sondern sich auch mitteilen kann und auch wie die Person unter Druck reagiert, denn gleich direkt bei der Bewerbung in eine Diskussion einzusteigen und zu programmieren, während ein anderer zuschaut und Fragen und Vorschläge einwirft, ist sicher nicht wenig stressig.

    Das mit vorher Code schicken stellt sich bei uns in Ö nicht gar so, da die meisten Bewerbungsgespräche ohnehin über Empfehlungen durch andere zustande kommen… 🙂

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  10. Mal eine kurze Frage… wenn ihr ein Codebeispiel anfordert, dann stellt ihr dazu doch auch eine entsprechende Aufgabe, oder?

    Ich fände es zugegeben nicht sehr sinnvoll, wenn sich der Bewerber frei aussuchen kann, was er liefert. Auch im Sinne der Vergleichbarkeit.

    Übrigens wäre es mir als Bewerber auch irgendwann genug bzgl. Probearbeiten, Tests, etc…. da muss das Gehalt dann auch wirklich sehr gut sein, damit ich mir das freiwillig antue.

    Ich weiß, was ich kann, sehe aber absolut ein, dass die Spreu vom Weizen getrennt werden muss. Das auch möglichst kostengünstig!
    Schlechte Entwickler gibt es in unserem Bereich wie schon oft erwähnt, jede Menge. Oft fragt man sich, wo da die nötige Selbstreflexion bleibt bei den „Script-Kiddies“ 😉
    Andererseits finde ich, kann man vieles wirklich besser durch ein gutes Gespräch klären, anstatt durch X Probearbeiten/Tests.

    Noch besser finde ich es sogar, auch um den Testcharakter zu nehmen, einfach im Gespräch gemeinsam ein Stück Code mit Schwachstellen zu besprechen. Ein guter Entwickler muss sich hier einfach zeigen, auch in Sachen Review & Refactoring-Techniken. Gleichzeitig wären dann Verbesserungsvorschläge gefragt, um auch Patterns etc. zu prüfen.
    Da erkennt man dann auch WARUM jemand etwas macht, oft ist ein Grund viel wichtiger als das eigentliche Ergebnis eines Tests.

    Alles andere würde mir ab einem gewissen Maß auf den Keks und ich würde mich dann auch fragen, ob so ein verkorkstes Unternehmen für mich das Richtige ist.

    Reply
  11. Ich hab mich auch wieder mal bei ein paar agenturen als freelancer beworben, ein paar firmen haben diese marote mit den tests, das halte ich für so dermassen schwachsinnig.
    Meistens war das irgendeine klapperkiste OHNE netzanschluss (könnte ja böse viren in das firmennetzwerk schleusen *rofl*) und ohne anständigen editor.

    Mal ganz ehrlich ich verwend seit mehreren Jahren Zend Studio ich muss mir nicht merken ob haystack oder needle bei dieser string funktion vorne oder hinten steht, das weiß die IDE das genügt.
    Ich muss nicht alle str_* funktionen aus dem stegreif kennen (nur als beispiel, wer kann ohne nachsehen wirklich alle string funktionen mit namen und was sie tun auflisten? Bonuspunkte for richtige parameter nennung). ABER ich weiß wo die information steht, ich weiß wo ich nachsehen kann.

    Als ich selber noch leute eingestellt habe, hab ich es auch mal mit tests versucht, der war halt etwas eigen, den konnte keiner mal eben so lösen, mir ging es darum wie der bewerber reagiert, probiert er einfach planlos rum oder gibt er gleich auf, oder sucht er im netz nach einer lösung. Was hab ich von einem programmierer der zig stunden mit einem problem verschwendet das schon vor ihm 10 andere leute hatten und lösen konnten, oder ein programmierer der aufgibt weil er das problem nicht lösen kann. Mal kurz gegoogelt lösung gefunden (.. und nicht das rad neu erfunden) das macht IMHO einen guten programmierer aus.

    So gesehen find ich Niels vorgehen mit einer CodeProbe gar nicht so schlecht. Ich muss den code nicht laufen lassen, es genügt zu sehen ob der code meine erwartungen erfüllt. Welchen CodingStyle verwendet er, ist der style gleichmässig, gibts viele kommentare oder gar keine ? oder (mein besonderer liebling) wird viel mit temporär arrays gearbeitet die am ende unsetet werden.
    Da gibts einige punkte die einem ein indiz geben, zb. werden variablen vor der verwendung initalisert ? läuft ein lint test OHNE notices durch. wurde irgendwo die fehlermeldung durch ein @ unterdrückt. und und und…

    my2c
    Ludwig

    Reply
  12. github-Account anfordern und der technische Aspekt kann bewertet werden.

    Nein mal im Ernst: Gibt es echt (noch) Software-Schmieden die keinen Code bei der Bewerbung sehen wollen?! Vielleicht erst im 2. Schritt, nachdem das Übliche überprüft wurde. Ist für beide seiten ökonomisch.

    Bei Tests schwören ja so manche auf den FizzBuzz-Test (http://bigwhoop.ch/a/05262). Das ist ein einfaches programmiererisches Problem, das man an einem Whiteboard lösen kann. Ich musste selber noch nie vor Ort an einen Testrechner sitzen, kann da aber Ludwigr nur zustimmen: Man muss nur Wissen wo man Wissen findet. Schlimm genug, dass beim ZCE-Examen solche dämlichen Fragen gestellt werden. Ausserdem sollte ein Programmier einem möglichst günstigen Umfeld programmieren können. Mit Notpad sinkt meine Effektivität massiv…

    Viel interessanter wäre ja zu erfahren, welchen Einfluss Zertifizierungen, OSS und persönliche Empfehlungen auf Manager-Seite haben?! Nils? 😉

    Reply
  13. Ah was ich noch vergessen habe: Als Manager würde ich mich davor hüten, Code Zeile für Zeile zu analysieren. Zum Beispiel sowas wie „wurde irgendwo die fehlermeldung durch ein @ unterdrück“ ist im Endeffekt egal. Viel wichtiger ist, dass der Programmierer die Zusammenhänge und das grosse Ganze versteht. Ansonsten würdet ihr 90% der Entwickler von Zend Framework (etc.) nicht anstellen…

    Wenn ich als Mitglied eines Entwicklerteams eine Bewerbung beurteilen musste, war mir übrigens immer sehr wichtig, dass der Bewerber „Potential“ und Begeisterung für seine Arbeit aufweist. Also wie schnell er lernt und wie intensiv er sich mit der Materie beschäftigt. Im Zweifelsfall würde ich den unerfahren, aber lernfähigen/-willigen, dem erfahrenenen aber „faulen“ Entwickler immer vorziehen. Ich nenne das jetzt mal „Geek“-Aspekt. Ein Entwickler muss seine Arbeit doch lieben und sich auch in seiner Freizeit damit beschäftigen, oder?!

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  14. also ich bin der Meihnung das Test etwas aussagen können,
    und würde es begrüßen wenn es diese Tests öfter geben würde,
    allerdings würde ich nicht so auf das aufzählen von str_* Funktion mit den richtigen Parametern sonder ehr auf die Lösungskompetenz abzielen.

    @phil

    „Ich nenne das jetzt mal “Geek”-Aspekt. Ein Entwickler muss seine Arbeit doch lieben und sich auch in seiner Freizeit damit beschäftigen, oder?!“

    irgendwann kommt der Tag am dem auch das normale Leben (Frau, Familie) für einen Geek wichtig sind, 20 Stunden proggen macht Spass keine Frage, ein schöner Tag mit meiner Partnerin inzwischen aber mehr, und wenn man 12 Stunden am Tag gearbeitet hat, dann erzählt die mit was wenn ich zuhause auch noch Progge 😉

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  15. @Martin: Volle Zustimmung!

    Ich bin auch der Meinung, dass selbst 12 Stunden (klar als Selbstständiger kann man sich das kaum aussuchen) Arbeiten am Tag langfristig kontraproduktiv sein kann.

    Ich würde mich zwar selbst auch als Geek bezeichnen, aber irgendwann gilt es die Zeichen der Zeit zu erkennen, sich zu bremsen und auch das Leben da draußen zu genießen, dann kommt auch bei der Entwicklung wieder mehr raus.

    Reply
  16. Ich meinte damit auch nicht, dass man 20 Stunden am Tag vor dem PC sitzt – ich wohne auch mit meiner langjährigen Partnerin zusammen. 😉

    Aber ich kenne erstaunlich viele Entwickler, die sich in ihrer Freizeit gar nicht mit ihrer Profession beschäftigen. Die lesen vielleicht grad mal irgendwelche Tech-News-Seiten, aber das wars dann auch. Das zeugt IMHO nicht von viel Engagement und grossem Interesse.

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  17. Also diese Geschichte mit den unbezahlten Praktikas für Bewerber finde ich höchst unsymapathisch, und ich versichere Euch, dass das die wirklich guten Entwickler abschreckt.

    Man kann das bei der ersten Kontaktaufnahme abklopfen, und wenn dann der Bewerber selbst Lust darauf hat, so auf seinem Wege die Firma und die Leute kennenzulernen, dann kann das eine gute Sache sein. Aber wirklich gute Leute schreckt Ihr damit ab, 100%ig. Und wenn jemand auf der Jobsuche ist und die Qual der Wahl hat, weil eben einfach gut ist (und ich nehme mal an, wer gründlich auswählt, sucht auch jemand Gutes), der wird nicht seinen Resturlaub, den er vielleicht für Umzug und Co. braucht, dafür opfern, irgendwo für lau drei Tage zu arbeiten.

    Neue Mitarbeiter kosten nun mal Geld. Die Auswahl auch und Bewerbungsgespräche ebenfalls. Und dass man mal ins Klo greift, gehört auch dazu. Das ist eben Business.

    Und es wird in Zukunft immer schwieriger werden, gute Leute zu kriegen, leider. Allein wegen des demographischen Wandels. Und dann werden die, die so rumzicken als „Arbeitsplatzanbieter“ schnell abgehängt.

    Reply
  18. @Phil

    „Die lesen vielleicht grad mal irgendwelche Tech-News-Seiten, aber das wars dann auch. Das zeugt IMHO nicht von viel Engagement und grossem Interesse.“

    Gefährliche Ansicht. Das kann genauso gut Zeugnis einer gut ausgewogenen Work-Life-Balance sein. Deine Ansicht scheint mir kurzsichtig zu sein.

    Reply
  19. @Kim: Erfahrungsgemäss hat man während der Arbeit nun mal nicht allzu viel Zeit, um sich spezifisch weiterzubilden oder gänzlich Neues zu erlernen. Wann willst du es also dann tun, wenn nicht in der Freizeit?

    Reply
  20. @Phil

    Dann macht der Arbeitgeber was falsch. Aber es gibt bei sowas ja nicht nur schwarz und weiß. Wobei ich anmerken möchte, dass ich voll und ganz zu der Sorte Entwickler gehöre, die sich gern und freiwillig privat fortbildet. Ich käme nur nie auf den Gedanken, jemand als untauglich zu titulieren, der das nicht tut.

    Reply
  21. @Kim + Phil:

    Ich verfolge eure Diskussion, hatte ja zu Beginn auch schon eine solche Anmerkung gemacht. Tendenziell unterstütze ich Kims zuvor geäußerte Meinung. Entscheiden würde man sich wohl dennoch als Arbeitgeber eher für den Geek, auch wenn das tatsächlich kurzfristig gedacht ist.

    Letztendlich ist es aber wohl die goldene Mitte aus privatem Interesse am Thema, ausreichend guter W-L balance und Zeit für Fortbildung beim Arbeitgeber (die sehr oft zu Kurz kommt und sicher schon manche IT-Klitsche den Hals gebrochen hat)

    Reply
  22. @Julian

    Bin ganz bei Dir. Ich seh das so: Der Arbeitgeber sollte eine moderne „artgerechte“ Haltung seiner Ingenieure, Informatiker, Projektmanager etc. praktizieren. Flexible Arbeitszeiten (kinder- und familienfreundlich), Möglichkeiten für Home-Office etc.

    Dann hat auch niemand, den ich kenne, ein Problem damit, eine mitten in der Nacht gekommene Idee per Remote-Arbeit gleich von zuhause umzusetzen, damit er sie am nächsten Tag nicht wieder vergessen hat.

    Geben und Nehmen ist das Stichwort. Leider haben viele Entscheidungsträger ein Problem mit diesem Vertrauensvorschuss.

    Reply
  23. @Kim: Ich habe ja nicht geschrieben, dass sie untauglich sind, sondern dass es nicht von grossem Engagement für die eigene Profession zeugt. Ich kenne z.B. (grosse) Arbeitgeber, denen sehr wichtig ist, dass sich ihre Arbeitnehmer in der OpenSource-Szene engagieren.

    @Julian: Wir diskutieren ja hier über Weiterbildung. Lassen wir deshalb flexible Arbeitszeiten und Home-Office lieber aussen vor – sonst uferts aus. 🙂

    Meine Kernaussage war eigentlich nur, dass mir als Arbeitgeber wichtig wäre, dass meine Angestellten ihren Beruf lieben. Und das liest sich halt sehr gut durch private Tätigkeiten ab.

    Reply
  24. @Phil

    „sondern dass es nicht von grossem Engagement für die eigene Profession zeugt.“

    Genau das ist Dein fataler Trugschluss.

    (…) „dass mir als Arbeitgeber wichtig wäre, dass meine Angestellten ihren Beruf lieben.“

    Das will natürlich jeder Arbeitgeber, das zu bekommen wird in Zukunft immer schwieriger.

    Reply
  25. „Genau das ist Dein fataler Trugschluss.“
    Wieso? Ich meine ja damit nicht die „ausgeführte Arbeit“, sondern die Berufung, den Beruf, die Profession halt. Der Bewerber kann ein Genie sein, die beste Arbeit abliefern, etc., wenn er aber seine Profession nicht liebte, fänd ich das als Arbeitgeber schlecht. Das hat schiesslich Auswirkungen auf das gesamte Arbeitsumfeld.

    Reply

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