Anforderungen

Wer heute die Lösung aller Anforderungsprobleme erwartet, den muss ich leider enttäuschen. Eigentlich möchte ich heute ein paar Weisheiten über Anforderungen loswerden, die eh jeder kennt. Warum ich die dann trotzdem hier aufschreibe? Naja, da gibt es eine ganz einfache Antwort zu. Ich vergesse es immer wieder mich selbst daran zu halten! Eigentlich sollte ich mir ein paar Dinge mal tatöwieren lassen, aber solange ich Nadeln nicht mag, muss halt der Blog herhalten.

Ok, also etwas zu Anforderungen. Eigentlich bin ich mir sicher, das wir alle diese Teile verfluchen. Wenn ich eine Aufgabe bekomme, dann kribbelt es einem doch in den Fingern gleich alles in Code zu gießen und zwar so, wie man es selbst für richtig hält. Meistens weiß man ja eh besser, was man braucht und auch brauchen wird in Zukunft. Meistens packt einen dann die Featuritis, wir bauen die ultimative und perfekte Lösung. Anpassbar, erweiterbar und vielleicht sogar in der Cloud zu versenken. Oft wird dann aus einer Kleinigkeit eine eierlegende Wollmilchsau, wenn man nicht gestoppt wird und nur eine vage Idee von dem hat, was man eigentlich braucht.

Anforderungen bremsen uns. Wenn wir Anforderungen haben und es unser Auftrag ist diese Anforderungen in Software zu gießen und sie damit zu lösen, dann sollten wir immer nur genau diese Aufgabe erledigen. Das Paradigma ‚you ain’t gonna need it‘ gilt nämlich auch auf dieser Ebene. Zu raten, was man mal brauchen kann ist fast immer zum Scheitern verurteilt. Lösungen, die zwar die Anforderungen erfüllen, aber noch viel viel mehr machen kosten einfach nur Zeit und bringen keinen Gewinn, es nutzt sie ja niemand, denn ansonsten würde es eine Anforderung dazu geben. Klingt logisch, oder? Der Satz ist übrigens zu lange für eine Tätowierung, falls ihn sich jemand „verinnerlichen“ will.