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Buchtipp: Softwarequalität in PHP-Projekten

Vor kurzen waren alle Blogs voll davon: einer Rezension zum Buch über Qualität in PHP-Projekten von Sebastian Bergmann und Stefan Priebsch. Da damals jeder darüber geschrieben hat, wollte ich in der zeit nicht noch eine Rezension auf den Markt bringen und mit dem Strom schwimmen. Das ist zumindest das was ich gerne sagen würde. In Wahrheit bin ich jetzt erst dazu gekommen das Buch zu lesen und mir ein Bild darüber zu machen. Passt aber trotzdem noch ganz gut. Soll ja schließlich zeitlos sein das ganze.

Wie gesagt, zwei der bekanntesten PHP-Gurus Deutschlands, haben gemeinsam ein Buch über Softwarequalität geschrieben. Das man dann nicht ein „Standardbuch“ erwarten kann ist klar. Stefan und Sebastian haben sich an jede Menge großer Namen in der Szene gewendet um ihr Buch mit Leben zu füllen. Was dabei rausgekommen ist, sind 15 Geschichten aus dem Leben von Softwareentwicklern, wie Fabien Potencier oder Matthew Weier O’Phinney. Das gefällt mir natürlich: Geschichten, die man so auch selbst erlebt haben könnte. Finde ich einen schönen Ansatz, den sich die zwei Hauptautoren dort ausgedacht haben.

Natürlich gibt es aber nicht nur Co-Autoren, dann wäre es ja irgendwie langweilig. Stefan und Sebastian füllen vorher das Fundament und erklären ausführlich Teststrategien und -techniken. Kann man viel draus lernen und wirklich alle wichtigen Buzzwords dieser Zeit sind untergebracht. Danach kann man also mitreden.

Was ich gut an dem Buch finde, ist, dass man nach dem Lesen auf dem aktuellen Stand des Wissens über Softwarequalität in PHP-Projekten ist. Man kennt die üblichen Methoden, weiß welche Werkzeuge für was geeignet sind und wie Herangehensweisen aussehen können. Was mir so ein wenig fehlt (und das darf ich nur sagen, weil ich aus einem ähnlichen Metier komme) sind die neuen Ideen. Ich hätte gerne etwas über  ein paar Techniken, die ich noch nicht kenne, gelesen. Vielleicht auch Ansätze, die es in anderen Sprachen gibt, die aber in PHP noch nicht gang und gäbe sind.

Mein Fazit ist also wie folgt. Jeder Softwareentwickler sollte den Wissensstand, den das Buch abdeckt, haben. Man muss nicht mehr wissen, außer man ist eben selbst Qualitätsmanager. Woher man das Wissen bekommt sollte egal sein, dieses Buch bietet aber wohl als einziges bis jetzt einen so kompletten Überblick.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

5 Comments

  1. Ich finde das Buch spitze und lese immer wieder drinn „rum“.

    Das was mir erst letztens aufgefallen ist, ist das einerseits Typo3 ein ganzes Kapitel hat,wo es um richtiges Refaktoring und testen geht, aber andererseits in einem anderen Kapitel als „SCHLECHTES“ Beispiel genommen wird, da div. Tests von Typo3 zuviel mocken soviel ich mich zurückerinnere.(

    Ansonsten hätte ich mir stellenweise schon etwas mehr gewünscht bzw das man stellenweise tiefer in die Materie blickt.

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  2. Ich bin jetzt mit dem Buch halb durch und muss auch sagen, dass es wirklich ne super Sache ist.

    Da ich mich in den letzten Monaten ziemlich intensiv mit Softwarequalität beschäftigt habe und bis jetzt nichts wirklich neues im Buch gefunden habe, dachte ich mir so: „Kann es wirklich sein, dass das schon alles ist?“.

    Ich liebe Softwareengineering, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass es mit den aktuellen Mitteln und Techniken einfach zu schwierig ist, gute Software herzustellen. -> Sind OO und die ganzen Prinzipien wirklich schon das Ende der Fahnenstange im Softwareengineering? (Sorry, bin etwas abgeschweift 🙂 )

    Reply
  3. @Ralph
    Das Problem ist nicht OO oder die Techniken.
    Sondern eher der immer wieder zu beobachtende Trend, alles möglichst technisch, neu, elegant, datenzentriert oder besonders klug lösen zu wollen statt mal zu reflektieren wie manche Prozesse wirklich ablaufen und das Dinge oft viel einfacher sind und die Probleme eigentlich ganz woanders liegen (z.B. http://www.udidahan.com/2010/08/31/race-conditions-dont-exist/).

    Ein anderer häufiger Fehler ist, zu versuchen, die reale Welt in der Software abbilden zu wollen. Dieser Versuch muss scheitern, die Komplexität ist einfach nicht zu erfassen. Ergho muss man vereinfachen und nicht noch weiter verkomplizieren.

    Ich würde eher behaupten wollen, dass es viel zu vuel Möglichkeiten gibt und wir daher tausende von teilweise abstrusen Lösungen finden.
    Einschränkungen, Mangel und Limits waren eigentlich schon immer der Motor für Kreativität und große Leistungen 😉

    My $0.02
    Cheers!

    Reply
  4. Ist ein tolles Buch und wie du auch schreibst kann man darin den status quo zum Thema Softwarequalität bei PHP Projekten finden. Ich finde es durchaus okay, das man keine Ideen aus anderen Sprachen findet, das darf der interessierte Leser ja durchaus selbst übernehmen.

    Übrigens wurde das Buch ja schon mehrfach in der PHP-Blog-Welt rezensiert und ist eigentlich immer gut weggekommen.

    Reply
  5. Oh, nein! Ich glaube ich bin in einer Zeitschleife gefangen!? Ich habe diesen Artikel schon vor ein paar gelesen und jetzt wird er auf der Einstiegsseite als taufrisch angezeigt.

    Wiederholte Grüße!

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