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„Umgang mit Veränderung“ oder „nicht immer so negativ“.

Ich komme aus der Verlagsbranche. Naja zumindest arbeite ich da gerade. Und wie jeder weiß, ist die Branche gerade dabei sich neu zu erfinden. Alles bleibt anders und das Ziel ist noch nicht erreicht. Ja vielleicht noch nicht mal bekannt. In so einem Change-Prozess kann man sich einer Sache sicher sein: manche Kollegen werden unglücklich und einige werden sogar das Unternehmen verlassen.

Kurz und knapp: das ist echt Scheiße. Ich will heute aber nicht über die schreiben, die gegangen, sondern über die die geblieben sind. Dabei ist der Artikel gar nicht unbedingt an meine Kollegen gerichtet, sondern an alle, die gerade den Wechsel im Hause hatten.

seufzNormalerweise, wenn nicht alles schief läuft, fängt das Unternehmen nach den Veränderungen wieder an, sich zu stabilisieren. Das ist gut. Sowohl für die Mitarbeiter, als auch für die Firma. Unruhe mag nämlich niemand. Ja, auch eure Chefs nicht, die da auch mit drinnen stecken.

Bis hierher ist alles recht einfach nachzuvollziehen. Auch wenn man selbst mit in diesem Teufelskreis gefangen ist. Jetzt kommt aber das Tolle: ihr werdet nicht merken, dass es wieder bergauf geht. Dumm gelaufen, aber wenn man sich einmal drauf eingeschossen hat, dass momentan alles schlecht läuft, dann kann und will man da vielleicht auch gar nicht raus.

Natürlich sind die tollsten Erfahrungen, die die man selber macht. Deswegen jetzt mein Weg daraus. Mario, ein Kollegen, der wahrscheinlich gar nicht weiß, dass er mindestens für eine Woche mein geheimer Held war, prägte den Satz „Seht doch nicht alles immer so negativ„. Und was soll ich sagen, es hat geklappt. Es war wie eine mentale Ohrfeige, die einem geholfen hat wieder wach zu werden.

Ziel war es ab diesem Zeitpunkt wieder zu beginnen die Lage objektiv einzuschätzen. Und es hat geklappt. Objektiv war nämlich auch alles kacke. Nein, doofer Witz. Natürlich ist nicht immer alles toll, aber es ging in die richtige Richtung. Ich hoffe, dass ich danach auch ein paar Kollegen „geohrfeigt“ habe, denn mittlerweile kommen viele Leute wieder gerne zur Arbeit.

Was wir als Team gegen diese Unruhe unternommen haben, war auch relativ klassisch. Wir sind einen Trinken gegangen. Ein Abend ohne Maulkorb. Alles durfte noch  mal diskutiert werden und auch negativ gesehen werden. Am nächsten Tag wollten wir aber damit aufhören. Und auch das hat geklappt und die Kopfschmerzen am nächsten Tag waren auch gar nicht so schlimm.

Ein Zitat, das ich meinen Kollegen bei dem Thema gerne mitgebe ist:

Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.

Veränderung gehört dazu, auch wenn es nicht immer einfach ist. Und wenn Mario mitliest: Danke.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

3 Comments

  1. Hi
    wie der Zufall es will, habe ich selber mit einem Verlag zu tun, der die Umstellung in die „neue Welt“ wagt. Ich selber bin kein „Verlagsmensch“ und bin nur Dienstleister bei der Umstellung.

    Was man aber merkt, ist dass die Mitarbeiter sich sperren und genauso versuchen sich an ihre alten Muster zu halten. Das funktioniert aber in vielen Fällen nicht, was hast du für Erfahrungen gemacht, einen Verlagsmenschen von seinen alten Mustern abzubringen.

    Reply
    • Ich habe das Glück, dass ich in einer digital Einheit sitze. Mein näheres Umfeld ist schon recht digital, was auch dazu führt, dass wir nicht immer über den Sinn und Zweck diskutieren müssen. Mit den Verlagsmenschen habe ich nicht so viel am Hut. Trotzdem müssen wir uns natürlich umstrukturieren, damit wir möglichst effizient sind.

      Reply
  2. Hallo,

    ich komme nicht aus der Verlagsbranche :). Aber auch bei uns im Unternehmen wird gerade kräftig umgekrempelt. Was du hier beschreibst kommt mir daher auch sehr bekannt vor. Meine Erfahrung dabei ist das zuhören, die Sorgen erstnehmen und informieren der beste Weg ist Kollegen dazu zu bewegen von selbst auf den Gedanken zu kommen „Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll.“.

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