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Projektwerkstatt: Rückgängig machen

Rückgängig machen ist eines der meistgenutzten Features der Softwaregeschichte. Ist ja auch toll, wenn man einfach den letzten Schritt als nichtig erklären kann. Wir kennen diese Funktionalität wahrscheinlich erstmal aus dem Textverarbeitungsumfeld. Desktopanwendungen haben es aber so gut wie alle implementiert. Aber wie sieht es mit Webanwendungen aus? Eigentlich gibt es da kaum welche. Ok, so langsam kommt es, aber wenn man im Netz einmal auf ok gedrückt hat, dann hat man die Änderung auch schon persistiert. Ist aber auch nicht schlimm und eigebntlich auch gar nicht das, worauf ich hinaus will.

Es gibt einfach Aktionen, die man nicht rückgängig machen kann, denn sie sind immer mit einer Interaktion mit anderen Verbunden. So ist es zum Beispiel schwer eine E-Mail wieder zurückzunehmen oder einen Tweet doch nicht zu senden. Aber warum ist das so? Naja ganz klar. Eine E-Mail soll sofort nach dem jemand auf den Senden-Knopf gedrückt hat beim Gegenüber ankommen. So ist eben die Natur einer E-Mail. Eigentlich könnte man da aber auch anders denken. Ob meine Mail in 1 Sekunde ankommt oder in 10 ist mir eigentlich relativ egal, so wie es den meisten von euch wahrscheinlich auch ist. So das wäre Fakt eins.

Wenn ich eine E-Mail versende, dann fällt mir oft ganz kurz nach Klicken des Senden-Buttons ein, dass ich noch was vergessen habe. Fakt Zwei. So jetzt kombinieren wir das. Wenn wir eine E-Mail oder einen Tweet versenden wollen, dann klicken wir auf Senden und das System im Hintergrund wartet erstmal pauschal 10 Sekunden, bis es die Aktion ausführt. Und genau in den zehn Sekunden habe ich dann Zeit es rückgängig zu machen. Bei der Kommunikation wird es nicht auffallen, aber ich könnte mir vorstellen, das so mancher glücklich gewesen wäre, wenn er das Feature vorher gehabt hätte. Kann man ja auch an- und ausschalten, dann stört es niemanden.

Ich glaube sogar, es gibt Systeme die schon so arbeiten, aber mir fällt gerade kein Beispiel ein.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

9 Comments

  1. Mich erinnert diese Sache an RSS-Feeds, denn was sich für das „normale“ Frontend noch schnell editieren lässt, ist bei einem Feed nicht möglich. Bereits bevor man die Änderungen vorgenommen hat, haben sich evtl. diverse FeedReader und andere Software den Feed gezogen und den Inhalt gespeichert.

    Frank Bültge hat in diesem Zusammenhang für WordPress mal eine kleine Funktion veröffentlicht, um einen Feed später zu publizieren. Allerdings ist diese von 2008 und ich habe keine Ahnung in wiefern diese noch mit aktuellen WordPress-Installationen läuft.

    http://wpengineer.com/320/publish-the-feed-later/

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  2. Ja, kann sein dass das ein Labs-Feature war… jedenfalls wird dabei wirklich das senden zurückgehalten, nicht wie bei Outlook, wo eine Mail hinterhergeschickt wird: „bitte ignorieren Sie die letzte Mail“, die nur in Outlook selbst zu einer tatsächlichen Löschung führt. Das ist also eine trügerische Sicherheit, die IMHO mehr schadet als nützt (auch wenn es mitunter lustig ist).

    Reply
  3. Einige Kommentarfunktionen bieten das auch. Das weiß ich oft sehr zu schätzen. 10 Sekunden fände ich allerdings zu wenig. Ne Minute darfs schon sein. Wers eiliger hat, sollte vielleicht mal zum Telefon greifen.

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