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Ein paar Gedanken zur Konsensorientierung

Wochenende schon wieder ‚rum. Schade, aber was soll’s, kommt ja bald das nächste, munkelt man zumindest. Am Wochenende hatte ich aber mal wieder Zeit ein wenig meine Gedanken zu sortieren und habe die Themen aufgeschrieben, die ich von den letzten Konferenzen mit heim genommen habe und über die ich mal hier reden will. Sind über 50 geworden. Höre ich da ein WOW? Wollte auch nur kurz sagen, dass es nicht langweilig wird und die nächsten Konferenzen kommen ja auch bald. Ich sage nur Froscon im August.

Jetzt aber wieder zum eigentlichen Tagesthema. Es geht um Konsensorientierung. Wie bekommen wir ein Problem gelöst, so dass alle glücklich sind. In den vergangen Jahren war für mich da der Weg ganz klar definiert. Schritt eins war eine Art Workshop, in dem alle Stakeholder an einem Tisch waren und man gemeinsam aufgenommen hat was die Lösung denn jetzt alles können muss. Diese Events haben mit einem leeren Blatt Papier begonnen und endeten mit hunderten von Ideen.

Bis man aber eine wirkliche Lösung gefunden hatte, die allen gefällt dauerte es meistens Wochen. Hier haben sich zwei Anforderungen widersprochen, hier wollte jemand ein Feature auf keinen Fall haben und so weiter, ihr kennt das sicherlich. Ist wohl symptomatisch für Meetings mit so vielen Personen. Was ich für mich gelernt habe ist folgendes: Macht die erste Runde nicht wirklich groß. Setzt euch mit ein paar wirklich guten Leuten zusammen und definiert eine mögliche Lösung, die ihr für richtig haltet und die die Anforderungen löst. Mit dieser geht ihr dann in den Workshop mit den Stakeholdern. In den meisten Fällen wird die Lösung, die ihr ausgearbeitet habt im großen und ganzen angenommen werden.

Natürlich werden Kleinigkeiten bemängelt und auch ein paar fehlende Features gefunden. Das macht aber nichts, kann man nacharbeiten. Sollte man übrigens auch, denn nur so haben die Beteiligten das Gefühl am Projekt und an der Lösung mitgearbeitet zu haben, was für die spätere Akzeptanz wichtig ist. Eigentlich ist das Vorgehen gleichzusetzen mit normalen Meetingspielregeln. In den meisten Fällen gewinnt die Person bei Entscheidungen, die sich vorbereitet hat und somit auch die besseren Argumente vorbringen kann. Sollte zumindest so sein.

Ich will nicht sagen, dass Workshops nicht eine tolle Erfindung sind, manchmal fragt man nur zu viele Personen und kann das Ergebnis dann nicht mehr kontrollieren. Eine Richtung vorzugeben und dann weiter zu arbeiten kann deshalb auf keinen Fall schaden.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

5 Comments

  1. Für mich gibt es einen Widerspruch zwischen Überschrift und Text.
    Dein Ansatz sucht ja gerade keinen Konsens zwischen allen Beteiligten sondern präferiert eine Lösung „von außen“ oder im kleinen Kreis.
    Pros & Cons zwischen beiden Ansätzen gibt es viele und letztendlich kommt es wohl auf das Problem oder die Anforderungen an, welcher Weg der Bessere ist.
    Fehlende Akzeptanz unter den (Nicht-)Beteiligten, vergessene Anforderungen die aufwändiges Redesign erfordern und, schlimmer noch, die ganze Lösung diskreditieren (Wenn ihr schon daran nicht gedacht habt…) sind so meine grundsätzlichen Bedenken, wenn es um Lösungen von außen geht.

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  2. Ich kann Martin nur zustimmen. Sicher kommt man im kleinen Kreis schneller zu einer Loesung aber die Ueberlebenschancen koennen so nicht garantieert werden.
    Ich denke eher nicht, dass die grosse Zahl der Beteiligten das Problem darstellt, sondern das Format. Diskussionsrunden sind selten zielfuehrend. Sinnvoller scheint mir eine moeglichst vollstaendige Erhebung aller einzelnen Anforderungen (zb Interviews) und erst deren Priorisierung in grosser Runde.

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  3. > Macht die erste Runde nicht wirklich groß. Setzt euch mit ein paar wirklich guten Leuten zusammen
    Wenn man für einen Kunden arbeitet, wird man da wohl nicht die große Wahl haben..

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