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Wer nutzt heute schon noch PHP?

Die kurze Antwort: ICH. Und ganz viele anderen auch. Aber warum ist das so? Gewohnheit? Weil ich’s kann? Weil ich zu alt bin, um NodeJs zu machen? Oder vielleicht weil es total egal ist?

Ich entscheide mich für total egal. Klingt jetzt erstmal total komisch, weil wir doch alle an den geilsten Projekten arbeiten, die krassesten Anforderungen haben und überhaupt alles innovativ ist, was wir so bauen. Gut, das ist jetzt erstmal die Selbstwahrnehmung eines Webentwicklers. Wer mich kennt weiß, dass ich das nicht so ernst meine. Die meisten Projekte, die ich in den letzten 18 Jahren umgesetzt habe, waren so semi-herausfordernd. Das liegt jetzt nicht dadran, dass alles was ich gemacht habe langweilig war, ganz im Gegenteil. Es liegt meiner Meinung nach dadran, dass die großen Probleme der Web-Entwicklung bereits gelöst sind. Und das ist genau der Grund, warum PHP immer noch eine sehr gute Sprache ist.

Nehmen wir uns mein Lean Testing Tool Leankoala, das Projekt, an dem ich das letzte Jahr meine komplette Freizeit verbracht habe. Auch wenn es so einen Service noch nirgends im Internet in dieser Tiefe gibt, stand ich kaum vor großen Herausforderungen, die durch die Wahl der Programmiersprache abhängig gewesen wären.

Aber gehen wir doch einfach mal die Herausforderungen durch:

  • Datenhaltung – Jede Menge Daten, Millionen und Abermillionen. Problem gelöst mit MySQL
  • Caching von statischen Seiten – Machen wir mit einem Varnish, super schnell und steuerbar über HTTP.
  • Berechnung von Metriken über Millionen von Messwerten hinweg – Macht für uns Graphite.
  • Queuing der Checks – Hier nutzen wir Redis als einfaches Queue-System.
  • Testen in echten Browsern – Herzlichen Dank an die Jungs und Mädels von Selenium.
  • Bezahlmöglichkeit für Kunden – Da bietet Stripe schon alles an was man braucht.
  • Content-Verwaltung – Machen wir die Pflege über WordPress und koppeln das an unsere Template-Engine.
  • Userverwaltung – nehmen wir das FosUserBundle für Symfony2.

Ein paar Dinge haben wir noch im Hintergrund, aber ich glaube euch wird meine Idee klar. Wir nutzen PHP an vielen Stellen als Kleber zwischen den einzelnen Infrastruktur-Komponenten. Mit welcher Sprache ich das jetzt mache ist wohl relativ egal. Die kritischen Herausforderungen sind bereits gelöst. Es gilt sie nur noch zu einer innovativen Idee zusammenzustecken.

Danke übrigens an Dennis Dittrich für die Inspiration zu diesen Artikel. 

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

3 Comments

  1. Da muss ich mich ja quasi zu melden, wenn man schon erwähnt wird. 🙂

    Wie schon in einen anderen Kommentar geschrieben, oftmals bekommt man das Gefühl mit PHP falsch unterwegs zu sein, da soviel über die ganzen JS Welt berichtet wird. Das es zahlreiche stabile und schnelle PHP Anwedungen gibt, wird gerne vergessen.

    Allerdings muss ich schon sagen, dass in meiner Entwicklung schon merke das immer mehr JavaScript in Frontend nötig wird, vor allem kommt ein „Echtzeit“ Anspruch auf. Um den Anspruch gerecht zu werden und man sich schon sehr genau überlegen muss, wo die Schnittstelle oder der „Kleber“ ist. Liefert PHP die JS-Scripts konfiguriert aus? Holt sich das JS-Script seine Konfiguration und Daten? Muss die Konfiguration überhaupt statisch sein?

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