Facebook
Twitter
Google+
Kommentare
6

rss vs. Newsletter

Immer mehr Webseiten steigen vom klassischen Newsletter System um auf rss feeds. Aber warum? Wo liegt der Vorteil, falls es überhaupt einen gibt? Ist das ganze vielleicht auch nur ein momentaner Hype, den man aussitzen kann?

Gehen wir einfach die Unterschiede an. Wir tauschen ein push gegen ein pop Verfahren. Es ist also nicht mehr nötig, dass wir die Informationen versenden müssen um die Interessenten auf dem laufenden zu halten, sie können sie sich jederzeit unabhängig von uns abholen.

Eines der Hauptargumente für ein pop Verfahren muss man aus der rechtlichen Sicht betrachten. Versende ich einen Newsletter, so muss ich mir erst durch das Double Opt-In Verfahren die Erlaubnis holen diese E-Mail wirklich versenden zu dürfen. Tue ich dies nicht, so wird mich früher oder später ein Anwalt anrufen oder mich sogar abmahnen, denn es man muss sich an die geltenden Gesetze halten. Ein weiterer Vorteil ist natürlich die Aktualität eines rss feeds. Kaum gibt es Neuigkeiten, schon hat der feed diese Informationen zur Hand. Bei einem Newsletter geht dies nicht so einfach. Hier muss man erst eine gewissen Anzahl von News gesammelt haben, um eine E-Mail zu versenden und dies geht auch nicht täglich, sondern sollte lieber ein mal pro Woche oder pro Monat passieren. Bis jetzt also ein klares 2:0 für den rss feed.

Aber natürlich kann dies der Newsletter nicht auf sich sitzen lassen. Muss er zum Glück auch gar nicht, denn er hat einen Vorteil, den das rss feed nicht besitzt. Er kann persönlich sein. Jeder Newsletter kann eine Anrede haben und vielleicht auch auf die Vorlieben des Lesers eingehen, da ich Daten über die bestimmten Empfänger sammeln kann. Er ist wärmer und nicht anonym, wie es vielleicht der feed ist. Bei einem feed, weiß ich auch nie, wie viele Leser man hat. Natürlich kann man ein Analysetool bemühen, dass misst wie viele Seitenaufrufe der feed hat, doch eine aussagekräftige Zahl ist so nicht zu ermitteln, da es viele Proxyserver gibt, die diese Aussagen wage machen. Für viele Firmen ist die Messbarkeit ein sehr wertvoller Vorteil des Newsletters, der hiermit immer noch den Ausgleich zum 2:2 geschafft hat.

Als Fazit kann man sagen, dass jeder dieser beiden Lösungen eine Daseinsberechtigung hat. Hat man die Zielgruppe definiert, sollte die Entscheidung aber nicht mehr so schwer fallen. Wir haben uns für den rss feed stark gemacht, das wir ein hauptsächlich technisch versiertes Publikum haben und somit die Vorteile eines Newsletters nicht unbedingt für uns stark ins Gewicht fallen.

Über den Autor

Nils Langner

Nils Langner ist der Gründer von "the web hates me" und auch der Hauptautor. Im wahren Leben leitet er das Qualitätsmanagementteam im Gruner+Jahr-Digitalbereich und ist somit für Seiten wie stern.de, eltern.de und gala.de aus Qualitätssicht verantwortlich. Nils schreibt seit den Anfängen von phphatesme, welches er ebenfalls gegründet hat, nicht nur für diverse Blogs, sondern auch für Fachmagazine, wie das PHP Magazin, die t3n, die c't oder die iX. Nebenbei ist er noch ein gern gesehener Sprecher auf Konferenzen. Herr Langner schreibt die Texte über sich gerne in der dritten Form.
Kommentare

6 Comments

  1. Zitat: „Aber natürlich kann dies der Newsletter nicht auf sich sitzen lassen. Muss er zum Glück auch gar nicht, denn er hat einen Vorteil, den das rss feed nicht besitzt. Er kann persönlich sein. Jeder Newsletter kann eine Anrede haben und vielleicht auch auf die Vorlieben des Lesers eingehen, da ich Daten über die bestimmten Empfänger sammeln kann.“

    Genau da sehe ich als Anwender den Vorteil: Ich muss nicht erst meine persönlichen Daten preis geben, um über interessante Neuigkeiten zu irgendeinem Thema auf dem laufenden gehalten zu werden.

    Darüberhinaus sollte man bei dem Vergleich vielleicht auch berücksichtigen, dass der Newsletter gezielt ein Marketinginstrument ist. Der Feed nicht unbedingt Er hat zwar auch den Vorteil im Hintergrund, ein gewisses Klientel anzulocken, ist aber in der Funktion und den Nutzen aus Anbietersicht, denke ich, nicht unbedingt zu vergleichen.

    Reply
  2. Ok, Datenschutz ist natürlich Punkt, der immer wichtiger wird. War auch irgendwie klar, dass er von dir kommt, aber diesmal sind wir sogar einer Meinung. Vergleichen sollte man sie trotzdem, da von immer mehr Agenturen der RSS Feed als eine Art Ersatz für das klassische Newsletter System verkauft wird.

    Reply
  3. Ok, aus diesem Punkt heraus ist der Vergleich natürlich richtig und aber auch wichtig. Denn den Feed aus diesem Aspekt heraus Kunden zu verkaufen ist meiner Meinung nach schlichtweg falsch.

    Geht es jedoch wirklich (auch für den Kunden) rein um das Verfügbarmachen und Benachrichtigen von neuen Informationen, sind die Systeme durchaus gleichwertig. Die Vorteile und Nachteile sind also wohl eher wirklich nur abhängig vom Verwendungszweck relevant.

    Reply
  4. Ich sehe den Newsletter und den RSS-Feed als zwei unterschiedliche Marketinginstrumente an. Diese beiden ergänzen sich doch gegenseitig, siehe deine aufgezählten Kriterien, und sind gar keine direkten Konkurrenz zueinander.

    Man sieht es doch auch auf größeren Webseiten wo es immer einen Newsletter und einen RSS-Feed gibt. Das teilweise heutzutage Newsletter mit RSS-Feed ersetzt werden, liegt doch darin, dass der Newsletter früher als RSS-Feed genutzt wurde.

    Und ich finde beide Dinge toll – sowohl als Anwender als auch als Programmierer!

    Reply
  5. Ich stimme zu, dass beide Medien sinnvolle Anwendungsbereiche habe. Allerdings fällt mir immer wieder auf, dass die Eigenschaften beider Medien gerne missbraucht werden.

    So ist doch die viel zitierte Personalisierung von Newslettern Augenwischerei. Da werden Platzhalten in den Texten mit Vornamen und anderem Krimskram aus der Datenbank gefüllt. Alles damit es den Anschein hat, Firma X würde persönlich Kunde A informieren wollen. Ob Firma X wirklich glaubt sie würde mit dieser Vorspiegelung falscher Tatschen durchkommen? Schlimmer noch, als Kunde A muss ich doch denken, dass mich Firma X für blöd genug hält auf diesen Betrug hereinzufallen. Das wäre also eine Ehrlichkeitspunkt für den RSS Feed.

    Ein Beispiel dafür, wie RSS Feed zur Unbrauchbarkeit verstümmelt werden findet man zu tausenden im Netz. So werden von vielen Nachrichtenmagazinen lediglich die Schlagzeilen oder gar Artikelüberschriften als RSS Feed angeboten. Will man den Artikel dann ganz betrachten muss man dem beigefügten Link folgen und somit doch wieder die normale Web-Seite ansurfen. Auf diese Weise sollen mehr Page-Views erzwungen, und damit die Werbeeinnahmen gesteigert werden. Verständlich, aber nicht gerade anwenderfreundlich. Nicht verstehen kann ich aber warum private oder nicht-kommerzeille Blogs den selben Unsinn betreiben. Da wird groß für den tollen RSS Feed Werbung gemacht, und dann wird jeder Artikel nach 100 Zeichen abgeschnitten. Ein besonderes Ärgernis für Bahnfahrer, zu deren Reisevorbereitungen es gehört alle (News, RSS, …) Feeds zu ziehen damit man, wenn man auf verweisten Bahnhöfen auf verspätete Zügen wartet wenigstens was zu lesen hat.

    Für mich ein weiterer Beweis dafür, dass die Technik im Grunde gut ist, der Mensch aber im Grunde Böse 🙂

    Reply

Leave a Comment.

Link erfolgreich vorgeschlagen.

Vielen Dank, dass du einen Link vorgeschlagen hast. Wir werden ihn sobald wie möglich prüfen. Schließen